Fußverkehr ist der Schlüssel, um den Nahverkehr zu stärken und somit die Verkehrswende voranzutreiben. Denn es braucht gute Wege und Zugänge zu den Bussen und Bahnen, um mehr Nutzer*innen für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu gewinnen. Ein Fußverkehrscheck zur Haltestelle kann dabei helfen,das Haltestellenumfeld zu untersuchen und die passenden Maßnahmen zu identifizieren.
Dafür werden im Projekt »Zu Fuß zur Haltestelle« Fußwege zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in mehreren Städten gecheckt. Pro Ort sollten drei Wege mit Checklisten untersucht werden, sowohl in zentraler als auch in peripherer Lage. Die Begehungen werden von Vertreter*innen der Stadt (z.B. der Stadtverwaltung, Stadt- und Verkehrsplanung, des Senioren- oder Kinderbeirats...) und von Fußgänger*innen begleitet. So werden wesentliche Aspekte der Sicherheit, Barrierefreiheit, Orientierung und Aufenthaltsqualität auf dem Weg und an der Haltestelle hervorgehoben. Dadurch wird gezeigt, wo Mängel und Potentiale für ein fahrgastfreundliches Haltestellenumfeld liegen. Gleichzeitig soll ganz grundsätzlich mehr Aufmerksamkeit für den bisher vernachlässigten Fußverkehr in Städten gerade als wichtigen Teil des Weges zu und vom ÖPNV gewonnen werden. Darüber hinaus sind die Akteur*innen der Stadt- und Verkehrsplanung aufgefordert, Maßnahmen für fußgänger*innenfreundliche Haltestellenumfelde gemeinsam umzusetzen.
Testen Sie den Weg zu und die Situation an der Haltestelle in Ihrer Stadt, in Ihrem Landkreis oder in Ihrer Region und helfen Sie dabei, Einstiegshürden des Fußverkehrs vor Ort zu identifizieren und diese abzubauen. Alle Erhebungsdokumente, die Sie dazu benötigen, stellen wir Ihnen hier zur Verfügung.
Der Fußverkehrscheck zur Haltestelle richtet sich an all diejenigen, die Interesse daran haben und das Haltestellenumfeld bei sich vor Ort verbessern wollen.
Das können lokale Umwelt-, Fuß- und Fahrgastverbände, Bürgerinitiativen oder einfach verkehrspolitisch engagiert Bürger*innen sein. Auch Vertreter*innen der Stadtverwaltung, der Stadt- oder Verkehrsplanung sind herzlich eingeladen, Wege zum Nahverkehr zu untersuchen.
Zuerst soll ein Weg, der zu testen ist, ausgewählt werden.Es ist nicht nötig alle möglichen Wege zu einer Haltestelle zu untersuchen. Wichtige Quellorte (wie Schule, Kaufhalle, Seniorenheim, Anziehungspunkt) können als Ausgangspunkt für den Weg zu einer viel genutzten Haltestelle betrachtet werden, um so einen typischen Weg für eine Funktion (z.B. Schulweg, Einkaufsweg, Freizeitweg; oder nach Zielgruppe: Seniorenweg, Kinderweg) beispielhaft zu zeigen.
Die gewählte Route wird dann in kleinere „Strecken“ aufgeteilt. Eine Strecke beginnt und endet an jeder getroffenen „Unterbrechung“ (z.B. Ankunft an einer Querung, an der Haltestelle, Abbiegen in eine neue Straße, deutliche Funktionsänderung der Straße: Haupt- zur Nebenstraße, Wohn- zur Einkaufsstraße).
Jedem getesteten Weg gehört eine Haltestelle und mindestens eine, besser zwei bis drei, Strecken und Querungen.
Um den Fußverkehrscheck zur Haltestelle vor Ort durchzuführen, benötigen Sie verschiedene Checklisten für die Untersuchung, ein Auswertungstool (Excel-Tabelle) und eine kurze qualitative Beschreibung der Umgebung vor Ort.
Die Checklisten sind auf die unterschiedlichen Bereiche auf dem Weg zugeschnitten:
Die Checklisten sollten entsprechend häufig der Anzahl getesteter Strecken und Querungen ausgedruckt werden, zuzüglich einen für die ausgewählte Haltestelle.
In der Anleitung wird der Fußverkehrscheck zur Haltestelle erläutert. Angefangen beim Ziel eines Checks, über den Aufbau der Checkliste, bis hin zu Tipps bei der Erhebung vor Ort und Informationen zur Arbeit mit der Excel-Tabelle - hier erfahren die Tester*innen alles Wissenswerte zum Fußwegecheck zur Haltestelle.
In die Excel-Tabelle werden die Daten aus den Erhebungsbögen übertragen. Die Berechnung der Ergebnisse erfolgt automatisch - tiefergehende Excel-Kenntnisse sind nicht notwendig.
Neben der quantitativen Auswertung der Checkliste gibt es auf dem "Vorblatt" eine kurze Beschreibung des Ortes und des gecheckten Weges. Es hilft dabei, die Situation vor Ort kontextabhängig zu verstehen sowie qualitativer zu ergreifen.
Das VCD-Projekt »Einfach einsteigen - Zugänglichkeitscheck des ÖPNV« hat ein standardisiertes Erhebungsinstrument entwickelt, die "ÖPNV-Zugänglichkeitscheckliste". Mit ihr wurden kundenrelevante Merkmale aus sogenanten Kriterienfeldern (Basisinformationen, Erscheinungsbild, Bedienungsfreundlichkeit, Barrierefreiheit, Verkehrsmittelintegration) erfasst und bewertet - vor Ort an Haltestellen, in Fahrzeugen, in Beratungs- und Verkaufsstellen, in Printprodukten und online. Mehr dazu hier.
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Mai 2019, png (39 KB)
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